Wegen
der dichten Besiedelung im Ruhrgebiet zeigte ich unseren Jungs nicht,
wie man Pfeil und Bogen baut. Aber wie alle echten Jungen interessieren
sie sich für das Schießen.
Auch in Deutschland kann man Luftpistolen aus Kunststoff kaufen: sie
gehören zur Kategorie "Softair". Der Luftdruck wird durch eine vom
Auslöser entriegelte Feder aufgebaut, die einen Kolben antreibt. Sie
wird vorher von Hand gespannt. Dazu muß man aber schon recht kräftig
zufassen. Mein Verdacht: diese Dinger sind nicht so ungefährlich,
wie behauptet wird.
Nachdem einer unserer Jungs sich so Teile besorgt hatte (der Händler
hätte sie ihm eigentlich nicht verkaufen dürfen, nun gut unser
Älterster sah halt schon nach über 14 aus), teilte ich
erst einmal Schutzbrillen aus. Später nahm ich mit solch eine Pistole,
um Versuche
anzustellen. Stoffkissen wurden schon mal nicht beschädigt. Ein Treffer in die
Handfläche war dann aber doch recht
schmerzhaft - verursachte aber noch keine offene Wunde.
Auf Youtube gibt es ein Video, wo die angebliche Ungefährlichkeit
für Augen durch Experimente an dem Auge eines geschlachteten Tieres
gezeigt wurde. Es gab trotz mehrerer Treffer keine sichtbaren
Beschädigungen.
Aber so ein Treffer im Auge muss schon sehr weh tun. |
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Als ich einen
einseitig
angefaulten Apfel fand, den ich normalerweise
eigentlich weggeworfen hätte, ergriff ich die Chance für ein eigenes
Experiment: ich schnappte mir so eine Luftpistole und schoss aus ca 3
cm Entfernung auf die gute Seite des Apfels. Ergebnis: die Kugel war
weg. Neugierig schnitt ich den Apfel parallel zur Schußrichtung auf und
hier ist die Auswirkung zu sehen:
Die Kugel
drang etwa zwei
Zentimeter tief ein und hinterließ im Apfel
eine Schädigung vom fast dreifachen des eigenen Durchmessers.
Die nominelle Energie dieser "Waffe" lag bei nur 0,5 Joule.
Irgendwie war
ich froh,
daß die Pistole nach einiger Zeit kaputt ging
und die Jungen das Interesse daran verloren.
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